Monthly Archives

November 2016

Newsletter November 2016

By Newsletter No Comments

Rückblick Kunst_Forum_16 in Biel

Kunst_Forum_16
Am 5. November fand in Biel das erste Sparten übergreifende Forum für Kunst und Glaube in Zusammenarbeit mit BART, Magazin für Kunst und Gott, statt. Wir erlebten einen intensiven, vielseitigen, inspirierenden und ermutigenden Tag.

Einige bildliche Impressionen sind zu finden auf unserer Homepage unter: Medien/Galerie.

Die interessanten Vorträge der drei Hauptreferenten können zudem unter: Medien/Audio noch einmal angehört werden. Ein Vortrag wurde zudem auf Video aufgezeichnet.

Alle die nicht am Kunst_Forum teilgenommen haben und die fundierten Vorträge der Redner anhören, dürfen gerne einen Unkostenbeitrag zugunsten des Forums und der Arbeit von ARTS+ zukommen lassen. Siehe Spenderinfos weiter unten. Besten Dank!

Prix Plus: Vergabe 2016 und Einreichung 2017

Prix Plus und Förderpreis
Seit Jahren zeichnet Arts+ Kunstschaffende aus. Der Prix Plus 2016 wurde vergeben an die Basler Theaterregisseurin Corinne Maier. In der Laudatio lobte Schauspieler Adrian Furrer vom Luzerner Theater und Vorstandsmitglied von ARTS+ ihre Regieleistung des Stücks „Like a prayer“, das sie zusammen mit den Schauspielern Julia Bihl und Johannes Dullin erarbeitete.

Den Förderpreis übergab Beat Rink vom ARTS+ Vorstand an Tobias Gutmann für seinen „Fac-o-mat“ (www.face-o-mat.com). Der Fac-o-mat ist eine Mischung zwischen Künstler und einer analogen Maschine. Tobias Gutmann zeichnet abstrakte Deutungen von Menschen. 2’656 Personen aus verschiedensten kulturellen Hintergründen wurden bereits auf diese Weise portraitiert. Mit dem Projekt hat er weltweit bisher knapp 120.000 Km zurückgelegt.

Für den PrixPlus 2017 können ab jetzt künstlerische Projekte eingereicht werden, die in diesem Jahr in der Schweizer Öffentlichkeit den christlichen Glauben thematisiert haben und Menschen angesprochen hat, über den christlichen Glauben nachzudenken und zu diskutieren. Eingabefrist: 31.3.2017
Weitere Informationen und das Anmeldeformular sind zu finden auf der ARTS+ Homepage.

Nacht des Glaubens – Festival für Kunst & Kirche in Basel, 2. Juni 2017

NdG
Die Nacht des Glaubens findet am 2. Juni 2017 in Form eines SPOT in und um das Münster und den Münsterplatz in Basel statt. Aus aktuellem Anlass soll auch das Thema Fussball aufgegriffen werden. Wie der Veranstalter erst im Sommer erfuhr, findet an dem Tag das Endspiel der Super League und Heimspiel für den FC Basel statt – mit der möglichen Meisterfeier in der Innenstadt. Dies wirkt sich direkt auf die geplante Nacht des Glaubens aus. Deshalb sieht sich der Veranstalter (Verein Kulturförderung Basel Stadt) veranlasst, den Event in anderer Form als SPOT durchzuführen. Weitere Infos:
www.nachtdesglaubens.ch

Künstlertreffs

Künstlertreff1
Künstlertreff2

ARTS+ 2017?

ARTS+
Für Studenten möchten wir ab 2017 einen Studentenpreis (50% des Mitgliederbetrages) anbieten. Weitere Informationen zur Mitgliedschaft sind hier zu finden.

Ob ARTS+ in der Form wie bisher bestehen kann, ist momentan ungewiss, denn bis zum Jahresabschluss fehlen für die Arbeit noch rund CHF 20.000,-. Wenn Du mithelfen kannst, ARTS+ finanziell zu unterstützen, sind wir dankbar um jede Spende. Weitere Informationen hier.

Euer ARTS+ Team
Timo Schuster

Eine gesungene Paradoxologie

By Tune In No Comments

Eine gesungene Doxologie

Es ist kein Schreibfehler. Ich wage ein Wortspiel: Paradoxologie. Der Ausdruck ist einem Aphorismus entsprungen: “Dann soll, was uns am Glauben widersprüchlich erscheint, wenigstens zur Paradoxologie führen. Hauptsache, das Lob erklingt dennoch!” Paradox meint bekanntlich widersprüchlich. Und Doxologie meint Lob Gottes. Eine Paradoxologie wäre also ein “Gotteslob trotz allem.”

Kennen wir das: Sobald das Leben schwierig wird, hören wir mit dem Gotteslob auf und lassen die Verse des Paulus: “Singet Gott dankbar in euren Herzen” (Kolosser 3,16) hinter uns? Es ist sicher gut, wenn wir um der Wahrhaftigkeit willen unsere Stimmungslage, Gefühle und Gedanken nicht unter einem gekünstelten Lob ersticken. Zudecken und Ersticken ist falsch – ebenso wie Heuchelei. Aber wir kennen doch auch das Andere: Durch das Lob Gottes “trotz aller Umstände” kann unsere innere Not kleiner werden, können Ängste verschwinden, kann Wut sich abkühlen, kann Depression weichen. Wir singen dann vielleicht in unseren Herzen kein jubeldes, sondern ein gebrochenes “Hallelujah”, ein “Broken Hallelujah”, wie es der letzte Woche verstorbene Leonhard Cohen (1934-2016) (neben anderen Liedern mit stark christlichen Anklängen) auf so innige, wenngleich textlich eher verstörende, postmodern patchwork-artige Weise gesungen hat.

Ein wunderbares “broken Hallelujah” finden wir in Händels Oratorium “Theodora” (1749). Im Text kommt das Wort “Hallelujah” nicht vor, dafür erklingt ein vertrauenvolles Gebet mitten in Nöten. Denn “Theodora” ist ein Märtyrerdrama. Es ist das einzige dramatische Oratorium von Georg Friedrich Händel (1685-1759) mit einer ausgesprochen christlichen Thematik.

Kurz zum Inhalt: Es handelt von einer antiochischen Prinzessin, die sich weigert, den Göttern zu Ehren des Kaisers zu opfern. Der römische Herrscher Valens ordnet an, sie an den “abscheulichen Ort”bringen zu lassen: in ein Bordell, wo sie dem Vergnügen der Soldaten dienen soll. Dies wäre für die keusche Theodora ein weitaus schlimmeres Schicksal als der Tod. Doch ein römischer Soldat mit Namen Didymus, der in Liebe zu ihr entbrannt ist, schleicht sich in ihre Kerkerzelle und überredet sie dazu, seine Kleider anzuziehen und zu entfliehen, während er an ihrer Stelle stirbt. Valens, ausser sich vor Wut, verurteilt Didymus zum Tode, und Theodora folgt ihm freudig ins Martyrium nach.

Hier der Text der Arie, auf Youtube wundervoll gesungen von Bernarda Fink (und im zweiten Link sehr schön interpretiert von Dalma Kranyak und Oana Zamfir, die als Studentinnen des “Crescendo Sommerinstituts” im Zempleni-Festival auftraten):

Lord, to Thee each night and day,
Strong in hope, we sing and pray.
Though convulsive rocks the ground,
And thy thunders roll around,
Still to Thee, each night and day,
We sing and pray.

Dir, o Herr, am Tag und in der Nacht
singen und beten wir, in Hoffnung stark.
Bebt unter uns der Boden auch
und dein Donner ringsum dröhne,
singen wir doch und beten zu dir Tag und Nacht.

Diese grossartige Arie hat es nicht zum Evergreen geschafft wie das Hallelujah im Messias. Sie hätte es aber verdient, mehr beachtet zu werden.

Wo sollten wir vielleicht gerade in einer jetzigen Lebenssituation eine “Paradoxologie” anstimmen? Wo sollten wir ein “broken Hallelujah” erklingen lassen – im Vertrauen, dass Gott gerade in schwierige Situationen und Lebensbereiche hinein wirken und helfen kann?

Text: Beat Rink

LINK 1 (Bernarda Fink)
LINK 2 (Dalma Kranyak and Oana Zamfir)
LINK 3 (Leonhard Cohen)

Kunst_Forum_16: Verleihung Prix Plus und Förderpreis

By PrixPlus No Comments

Seit Jahren zeichnet Arts+ Kunstschaffende aus.

Der Prix Plus 2016 wurde vergeben an die Basler Theaterregisseurin Corinne Maier. In der Laudatio lobte Schauspieler Adrian Furrer vom Luzerner Theater und Vorstandsmitglied von ARTS+ ihre Regieleistung des Stücks „Like a prayer“, das sie zusammen mit den Schauspielern Julia Bihl und Johannes Dullin erarbeitete.

Den Förderpreis übergab Beat Rink vom ARTS+ Vorstand an Tobias Gutmann für seinen „Fac-o-mat“ (www.face-o-mat.com). Der Fac-o-mat ist eine Mischung zwischen Künstler und einer analogen Maschine. Tobias Gutmann zeichnet abstrakte Deutungen von Menschen. 2’656 Personen aus verschiedensten kulturellen Hintergründen wurden bereits auf diese Weise portraitiert. Mit dem Projekt hat er weltweit bisher knapp 120.000 Km zurückgelegt.

Das war das Kunst_Forum_16

By Neuigkeiten No Comments

Am 5. November fand in Biel das erste Sparten übergreifende Forum für Kunst und Glaube in Zusammenarbeit mit BART, Magazin für Kunst und Gott, statt. Ein sehr vielseitiger, inspirierender und ermutigender Tag liegt hinter uns.

Einige bildliche Impressionen sind zu finden unter Medien/Galerie

Weitere Informationen zum Tag sind noch zu finden auf der Kunst_Forum Seite.

Die interessanten Vorträge unserer drei Hauptreferenten können zudem unter Medien/Audio noch einmal angehört werden. Ein Vortrag wurde sogar auf Video aufgezeichnet: https://ap.weiter.ch/kunst_forum_16. Alle die nicht am Kunst_Forum teilgenommen haben und die fundierten Vorträge der Redner anhören, dürfen gerne einen Unkostenbeitrag zugunsten des Forums und der Arbeit von ARTS+ einzahlen. Weitere Spenderinfos. Besten Dank!

Nachfolgend sind einige lesenswerte Artikel aufgeführt, die über diesen Tag in Biel berichten:

idea Spektrum Schweiz
Katholisches Medienzentrum
Livenet.ch

Kunst_Forum_16

By Video No Comments

Vortrag von Dr. theol. Wolfgang J. Bittner zum Thema “Schöpfung und Verwandlung – theologische Beobachtungen zu Kunstproduktion und Kunstrezeption”

Anregung oder Manipulation, Freude oder Beschämung, Wahrnehmbarkeit und Verborgenheit, angemessene Fragen und nicht erwartete Antworten, was man sehen kann und was man nicht verstehen will.

Der Vortrag ist auch auf französisch zu hören: https://www.youtube.com/watch?v=ElpC_jZVwBc&feature=youtu.be

Kunst im Dienst der Wahrheit

By Tune In No Comments

Vor einigen Tagen starb hochbetagt die „grand old lady“ der österreichischen Literatur, Ilse Aichinger (1921-2016). Wobei es weder zur Person noch zur Schreibweise von Aichinger passt, sie als „grand“ zu bezeichnen. Sie übte sich in Bescheidenheit und ihre Texte (vorab Gedichte) waren eher subversiv. Subversiv wie „Maulwürfe“ – so ein Buchtitel ihres längst verstorbenen Mannes, des Schriftstellers Günter Eich (1907-1972). Auch der einzige Roman von Ilse Aichinger ist auf seine Weise subversiv:
„Die grössere Hoffnung“. Er erschien im Jahr 1947, also zur sogenannten „Stunde Null“ der deutschen Nachkriegsliteratur. In dieser Stunde Null war der Schreibstil der Vorkriegszeit überholt. Es gab zwar Dichter wie Hermann Hesse (1877-1962), die 1945 noch pathetisch singen konnten: „Wollet! Hoffet! Liebt! Und die Erde gehört euch wieder.“

Aber Günter Eich dichtete:
Dies ist meine Mütze,
dies ist mein Mantel,
hier mein Rasierzeug
im Beutel aus Leinen. …

LINK zum ganzen Gedicht:http://www.deutschelyrik.de/index.php/inventur.html

Der Unterschied im sprachlichen Gestus ist unüberhörbar. Dahinter steckt der Wille, nach all dem Grauenvollen nicht zur Tagesordnung überzugehen und die „Güte“ des Menschen zu preisen, sondern eine realistische Inventur zu machen von dem, was noch übrigbleibt. Und es ist nicht viel an äusseren Gütern und nicht viel an Vertrauen in die Güte des Menschen, was übrigbleibt.

Ilse Aichinger schreibt 1946 einen Essay “Aufruf zum Mißtrauen”:

„Beruhigen Sie sich, armer, bleicher Bürger des XX. Jahrhunderts! (…) Sie sollen nicht Ihrem Bruder mißtrauen, nicht Amerika, nicht Rußland und nicht Gott. Sich selbst müssen Sie mißtrauen! Ja? Haben sie richtig verstanden? Uns selbst müssen wir mißtrauen. Der Klarheit unserer Absichten, der Tiefe unserer Gedanken, der Güte unserer Taten! Unserer eigenen Wahrhaftigkeit müssen wir mißtrauen! Schwingt nicht schon wieder Lüge darin? …Unserer eigenen Liebe! Ist nicht angefault von Selbstsucht? Unserer eigenen Ehre! Ist sie nicht brüchig vor Hochmut? “

Hier dringt bei der Halb-Jüdin Ilse Aichinger schon fast „biblischer Realismus“ durch wie auch in ihrem 1947 erschienenen Roman „Die grössere Hoffnung“. Dort suchen halb-jüdische Kinder und in ihrer Mitte das Mädchen Ellen ihre Rettung. Ellens Hoffnung ist die Reise nach Amerika, wohin ihre Mutter geflohen ist. Aber in Ellen lebt noch eine andere Welt – und eine grössere Hoffnung, die nichts mehr mit dieser irdischen Realität zu tun hat. Ja, an ihrem kindlichem Wesen, Hoffen und Träumen gerät das weltliche Machtgefüge ins Wanken und löst sich auf – so wie im hereinbrechenden Bombenhagel die Häuser zusammenstürzen.

Die kindliche Welt erweist sich dabei als stärker als die Welt der Erwachsenen. Die Welt der Erwachsenen wird durch die Optik der Kinderaugen betrachtet, was dem Roman ein surreales Gepräge gibt. Obwohl sich Ilse Aichinger meines Wissens nicht zum christlichen Glauben bekannt hat und einmal meinte, das grösste Unglück sei die Genesis gewesen (meinte sie Genesis 1 oder Geneis 3?), gibt es besonders in „die grössere Hoffnung“ biblische Anklänge. So tauft Ellen ihre sterbende Grossmutter. Da ist vom König David die Rede und von Engeln. Und der Roman schliesst, nachdem eine Granate Ellen in Stücke reisst, mit dem Satz „Über den umkämpften Brücken stand der Morgenstern.“ Der Stern (der hell leuchtende Judenstern auf den Kleidern) ist im Roman Sinnbild dieser Hoffnung.

In TUNE IN 193 war von der Wahrheit die Rede, die in der Kunst aufleuchtet (siehe den Vortrag von Wolfgang Bittner.)* Zu wahrhaftiger Kunst gehört, dass sie verneint, was beschönigen und idealisieren will. Im Werk von Ilse Aichinger lässt sich ein starker Wille ablesen, wahrhaftig zu sein und nichts zu beschönigen – und trotzdem (oder gerade deshalb) an einer nicht-ideologischen „grösseren Hoffnung“ festzuhalten.

Text: Beat Rink

* Der Vortrag ist mitterweile auf Youtube: Deutsch https://www.youtube.com/watch?v=DnzgBmiHbVE und mit französischer Übersetzung: https://www.youtube.com/watch?v=ElpC_jZVwBc

Kunst und das “Schöne, Wahre und Gute”

By Tune In No Comments

Unter dem Titel Kunst_Forum fand soeben eine Tagung statt, zu welcher der Schweizer Zeig des internationalen Künstler-Netzwerks ARTS+ eingeladen hatte. (ARTS+ ist ein Netzwerk von christlichen Kunst-Initiativen).
Drei prominente Theologen sprachen über Kunst und traten mit den rund 100 anwesenden Künstlern in ein reges Gespräch.

Der Theologe Dr. Wolfgang Bittner (*1947) sprach unter anderem von der Erfahrung, dass Kunstwerke auf besondere Weise anrühren und etwas vermitteln können, was das blosse Anschauen oder Lesen oder Anhören „übersteigt“. Das kann auch auf einem Spaziergang geschehen: Plötzlich stehen wir vor einer Landschaft, in der etwas Besonderes liegt – etwas, was unsere gewöhnliche Erfahrung „übersteigt“. Über und in dieser Landschaft ist auf einmal noch „mehr“ da.

Auch beim Anschauen eines Kunstwerks können wir dies erfahren: dass Wirklichkeit „überstiegen“ wird. Und dabei geschieht oft noch etwas Zweites: Man „übersteigt“ sich vor diesem Kunstwerk selber auf etwas „Grösseres“ hin.
Wir können dies von einem Kunstwerk nicht einfordern und auch nicht wirklich erwarten. Aber wir können uns danach sehnen. Die Theologie kennt für das „Übersteigende“ den Ausdruck „Transzendenz“. Sie hat Gott Transzendentailien zugeschrieben. Dazu gehören das Gute, das Wahre und das Schöne (bonum, verum, pulchrum). Gott ist vollkommen gut, vollkommen wahr und vollkommen schön. Und Gott „übersteigt“ nun sich selber mit Gutem, Wahrem und Schönem – zu uns hin. Er bewegt sich damit auf uns zu und schenkt uns das „bonum, verum Et pulchrum“.

Auch in der Kunst können wir (wie in der Beziehung zu einem anderen Menschen) erfahren: Da kommt uns etwas Gutes, Wahres und Schönes entgegen. Und wir können darauf eine Antwort geben, indem wir immer wieder versuchen, zu „glauben“, zu „lieben“ und zu „hoffen“.
Glauben heisst: sich einlassen auf das Zuverlässige und auch selber zuverlässig werden.
Hoffen heisst: sich einlassen auf das, was noch nicht da ist. Dies im Wissen, dass ich heute schon damit leben kann, auch wenn es noch nicht da ist.
Lieben heisst: ich übersteige alles Schmerzhafte, Hässliche, Schwere, Widerständige mit Liebe. Wir „können“ nicht aus eigener Kraft glauben, lieben und hoffen, sondern müssen es immer wieder erbitten.

Paul Klee (1879-1940) sagt: „Kunst lehrt sehen“. Kunst kann uns lehren, dass wir am „Übersteigenden“ nicht vorbei gehen. Kunst kann uns empfindsam machen für das „Übersteigende“, das uns von Gott her zukommt.

artsplus.ch
wolfgang-bittner.net

Text: Beat Rink

EIN KUNST-MANIFEST

By Tune In No Comments

In diesen Tagen wird (in Partnerschaft mit Crescendo) eine neue christliche Bewegung lanciert, die unter Musikstudenten und Musikern in der populären Musik wirkt. Das junge Team von „Central Music“ (http://centralmusic.net) hat ein Manifest veröffentlicht, das die Buchstaben C-E-N-T-R-A-L aufnimmt und gute Gedankenanstösse gibt, die für Künstler aller Sparten bedenkenswert sind. Hier einige Auszüge:

C
MEINE IDENTITÄT IST IN CHRISTUS
Im Himmel gibt es keine Carnegie Hall, keine Preisverleihungen und keine Charts. Deshalb sollte unsere Identität auch nicht in solchen Dingen gegründet sein. Wir sollten uns nicht abhängig machen von der Anzahl verkaufter Tonträger und auch nicht davon, was die Leute von uns halten. Gott macht dich aus Gnade zu seinem Kind. Das ist ein Geschenk, das nur angenommen, niemals verdient werden kann.

E
MEINE KUNST ERFREUT MICH
Es ist nicht falsch wenn du an deinen künstlerischen Begabungen unablässig schleifst. Aber es ist falsch, wenn dich das, was du bisher erreicht hast, nicht auch erfreuen kann.

N
ICH SUCHE IMMER WIEDER NEUES
Es gibt nichts Neues unter der Sonne. Aber das heisst nicht, dass wir nicht Neues schaffen sollen. Deine Kreativität ist eine Gabe Gottes. Er hat übrigens, als er Dich schuf, etwas ganz Neues geschaffen, das vorher so noch nie da war. Nimm beides an und in dich auf: Grosse Kunst, die aus der Vergangenheit auf dich zukommt – und neue Ideen. Sei auf deine Weise neu-schöpferisch oder interpretatorisch tätig – auf DEINE Weise!

T
MEINE TATEN SIND BESSER ALS MEINE KUNST
Deine Taten sollten besser sein als dein bestes Kunstwerk. Zuallererst bist du ein Mensch – und Kunst ist sekundär. Versuche, als Partner, Freund oder Elternteil dein Bestes zu geben – und zu sein.

R
ICH WEISS: ERFOLG IST RELATIV
Geniale Einfälle kommen und gehen. Schäme dich nicht über „vergeudete“ Zeit. Kreativität braucht immer Zeit und Musse. Und Erfolg ist letztlich nicht messbar. Ist ein begeistertes Publikum mehr als ein einzelner Mensch, dem man eine einzigartige Freude gemacht hat?

A
ICH WILL AUSGEZEICHNETE KUNST
Du kannst nicht perfekt sein, aber das Beste aus dir herausholen. Strebe nach ausgezeichneter Qualität. Gib dein Bestes, wo immer du deine Kunst zeigst. Auf ahlbem Weg stehenbleiben bringt nichts.

L
ICH LASSE MEINE GABEN GOTTES SYMPHONIE AUFGEHEN
Wo auch immer du als Künstlerin tätig bist: Lass dein Talent in einem grösseren Ganzen aufgehen – über dein eigenes Projekt hinaus. Bei allem, was du schaffst: entscheide dich dafür, ein Teil seines weltweiten Leibes zu sein und dich täglich daran zu erinnern, dass alle Ehre ihm gehört – Soli Deo Gloria!