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April 2016

Grüne Tafeln

By Tune In No Comments

Michel Quoist war ein französischer Priester, Autor und Wissenschafter. Er doktorierte über die soziologischen Strukturen der Altstadt von Rouen. 1954 veröffentlichte er das Gebetsbuch “Prières” (auf deutsch erschienen unter dem Titel “Herr, da bin ich”, englisch „Prayers of Life“), das seither in 27 Sprachen übersetzt und zu 2.5 Mio Exemplaren verkauft wurde, gefolgt von weiteren Büchern.
Quoists Gebetstexte stellen immer den Bezug zu erlebter Wirklichkeit her. Sie nehmen ihren Ausgangspunkt in alltäglichen Beobachtungen und Erlebnissen. Quoist will kein Lyriker sein, und doch sind seine Texte poetisch. Das nachfolgende Gebet hat eine feine Prise Humor – auch dies ist typisch für den Autor. Es spricht von einer grünen Tafel und ihren Erfindern. Ebenso könnte es von Kunstwerken und Künstlern sprechen. Jedenfalls können wir es sehr gut zu unserem eigenen (Künstler-)Gebet machen…

Grüne Tafeln

Die Schule ist modern.
Der Direktor beschreibt mir voll Stolz alle Annehmlichkeiten.
Der schönste Fund, Herr, ist wohl die grüne Tafel.
Die Gelehrten haben lange studiert, sie haben viele Erfahrungen gesammelt.
Jetzt wissen wir, dass grün die ideale Farbe ist, dass es die Augen nicht ermüdet, dass es beruhigt und entspannt.

Herr, ich habe daran gedacht, dass Du nicht so lange Zeit gewartet hast, um die Wiesen und Bäume grün zu malen.
Deine Forschungsinstitute haben gut gearbeitet, und um uns nicht zu ermüden, hast Du eine Menge Nuancen herausgeholt für deine modernen Wiesen. So bestehen die „glücklichen Funde“ der Menschen im Entdecken dessen, was Du vor aller Ewigkeit angedacht hast.

Danke, Herr! Du bist der gute Familienvater, der seinen Kindern die Freude lässt, selber die Schätze seines Verstandes und seiner Liebe zu entdecken.
Aber bewahre uns davor, zu glauben, dass wir etwas ohne eine Vorlage erfunden haben.

Kreatives Werk zum Thema Armut

By Ausschreibungen No Comments

Der StopArmut-Preis prämiert Aktivitäten und Werke von Menschen, die sich für die Sensibilisierung der Schweizer Bevölkerung bezüglich Gerechtigkeits- und Armutsthemen engagieren oder sich aktiv für die Armutsbekämpfung einsetzen. Mit der Vergabe des StopArmut-Preises sollen Christinnen und Christen motiviert werden, noch stärker für globale Gerechtigkeit einzustehen.

Kunstschaffende sind aufgerufen, kreative Werke jeglicher Art (Film, Musik, Bild, Skulptur, Installation, Theater, Tanz, Performance) für den Kreativ-Preis anzumelden. Prämiert wird diejenige Kreation, die folgende Kriterien am besten erfüllt:
-Künstlerischer Ausdruck, Qualität und überzeugende Umsetzung.
-Bezug zum diesjährigen Konferenzthema Armut und Migration.

Preis: Alle Einreichenden haben die Möglichkeit, ihr Werk an der Nationalen Flüchtlings Konferenz am 19. November 2016 aus- bzw. vorzustellen.. Der/die Gewinner/-in erhält zusätzlich einen Preis im Wert von 3000 Franken.
Mehr Informationen findet ihr auf der Website oder bei weiteren Fragen bei Julia Medugno julia.medugno@gmx.net.

Eingabe bis zum 15. August 2016 hier möglich. Die Gewinner werden im Oktober benachrichtigt.

Wir freue uns auf eure Kreativität….

Liebe Frühlingsgrüsse julia

Julia Medugno Ensemble u l t r a S c h a l l
Zehntenhausstrasse 66, 8046 Zürich, Schweiz
Telefon: 0041 43 321 83 10
Mobil: 0041 79 377 44 58
www.medugno.jimdo.com

Kulturförderung, AK-ERZ

By Ausschreibungen No Comments

Liebe Musikschaffende und Kulturvermittelnde
Liebe Musikveranstaltende und MusikpublizistInnen
Liebe InhaberInnen und Geschäftsleitende von Berner Labels
Sehr geehrte Damen und Herren

Das Amt für Kultur und die Musikkommission des Kantons Bern lancieren erstmals die Ausschreibung der «Entr’acte»-Stipendien. Die Stipendien ermöglichen professionellen Musikschaffenden des Kantons Bern individuell gestaltbare Freiräume ohne Produktionsdruck, um die eigene künstlerische Position zu reflektieren und/oder die eigenen Kompetenzen im künstlerisch-kreativen, technischen oder organisatorischen Bereich zu erweitern.
Alle zwei Jahre stehen für die Stipendien insgesamt CHF 40’000 zur Verfügung. Es können Beiträge von maximal CHF 20’000 vergeben werden. Die detaillierte Ausschreibung und die Bewerbungsbedingungen finden sich auf der Webseite des Amts für Kultur.

Die Bewerbungsunterlagen sind schriftlich bis spätestens Freitag, 5. August 2016 (Datum des CH-Poststempels), einzureichen. Die «Entr’acte»-Stipendien für Musikschaffende lösen die bisherige Ausschreibung für innovative Musikvermittlungsprojekte ab.

Amt für Kultur

Newsletter April 2016

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Endlich kommt die Sonne und die Wärme wieder etwas länger zum Vorschein – der Frühling hat jetzt definitiv auch die Schweiz erreicht :-). Wir wünschen dir einen gesegneten Frühling und möchten dich mit diesem Schreiben gerne auf die in absehbarer oder längerfristigen Zeit bevorstehenden Events informieren…
Meet the Artists - Meet ARTS+

Meet the Artist – meet ARTS+

Unter dem Motto: „Meet the Artist – meet ARTS+“ laden wir Dich am Sonntag, 17. April ganz herzlich nach Basel ein ins „E9″ (Zentrum Eulerstrass 9) zur Begegnung bei unserer ARTS+ Jahreshauptversammlung und anschliessenden “Kirche Kreativ“.
Hier kannst Du einen Einblick in unsere Arbeit von ARTS+ bekommen, andere Künstler beim Apéro kennenlernen und einen künstlerisch gestalteten Gottesdienst „Kirche Kreativ“ mit Crescendo Basel erleben.
Wir freuen uns auf Dein Kommen! Deine Anmeldung per Email an: info@ap.weiter.ch hilft uns, das Apéro vorzubereiten. Vielen Dank!

Datum: So. 17.4.16
Zeit: 16:00 – 19:30 Uhr
Ort: Basel
Location: E9, Zentrum Eulerstrasse 9, 4051 Basel

Programm: 16:00 Uhr: ARTS+ GV im Zentrum Eulerstrasse 9
17:00 Uhr: Apéro
18:00 Uhr: Kirche Kreativ in der Pauluskirche Basel (www.kirchekreativ.ch)

Siehe auch: Meet the Artist – meet ARTS+

Kunst_Forum 2016

Am 5. November 2016 findet das Kunstsparten übergreifende ganztätige (ab 10.00 Uhr) Forum für Kunst und Glaube in der Christuskirche in Biel statt.
Das Forum will Künstler und Kunstinteressierte aller Sparten gleichsam an diesem Tag in ihrem Christ-Sein ermutigen, herausfordern, vernetzen und den Austausch fördern. Es soll ebenfalls für Theologen spannend, provokativ und bereichernd sein.
Das Kunst_Forum regt kunst-affine Menschen in ihrem Künstlerischen Tun und in ihrem Glaubensleben nachhaltig an und will zum Weiterdenken, -empfinden, -forschen auf hohem Niveau provozieren.

Referate von Wolfgang Bittner, Fulbert Steffensky und Ellis Potter mit anschliessenden Diskussionsrunden, Inputs/Lectures und Kurzpräsentationen finden dabei ebenso Platz wie Zeit für den persönlichen Austausch und Gebet.

Save the date!

Weitere Infos zu den Rednern, Workshops etc. folgen.
Anmeldungen können bereits entgegen genommen werden unter info@ap.weiter.ch
Siehe auch: Kunst_Forum

Nacht des Glaubens

2. Nacht des Glaubens

Die Nacht des Glaubens wird zum zweiten Mal als das konfessionsübergreifende Schweizer Festival für Kunst und Kirche am Freitag, 2. Juni 2017 in der Innenstadt von Basel stattfinden.
Wir möchten dabei wieder ein hochstehendes, spartenübergreifendes Programm von Künstlern aus dem In- und Ausland in der ganzen Stadt anbieten. Zeitgenössische Kunst, die sich mit dem christlichen Glauben auseinandersetzt, tritt so in den öffentlichen Raum. Kirchen werden ihrerseits in Kunsträume verwandelt oder zeigen ihre eigenen Kunstschätze einer breiten Öffentlichkeit. Die Besucher kommen somit kostenlos in den Genuss vielfältiger und qualitativ hochstehender Kunstproduktionen.

Wir stellen in allen Bereichen einen professionellen Anspruch an unsere Arbeit. Die Freude an den verschiedenen Kunstformen, an spannenden Begegnungen und am Thema Glauben steht für uns im Vordergrund. Die Programmauswahl kennt keine Sparten-Beschränkung. Leitende Kriterien bei der Programmauswahl sind Kreativität, Originalität und künstlerische Professionalität. Über Programmbeiträge an der Nacht des Glaubens entscheidet eine Programmkommission, die sich aus Fachleuten einzelner Kunstsparten zusammensetzt. Ab jetzt können künstlerische Programmbeiträge mittels Antragsformular bis a) 30. Juni, b) 30. September, c) 30. November 2016 eingereicht werden. Die Programmbeiträge und Projekte werden der Reihe nach in drei Programm-Sitzungen bearbeitet und wenn möglich den Veranstaltungsorten zugeordnet. Die Entscheidungen werden den Künstlern jeweils nach den Programmsitzungen kommuniziert.

Mehr Infos werden in Kürze auf der Homepage folgen.

Veranstaltungen – auch mit Deinen Terminen?

Die ARTS+ Homepage bietet die ideale Plattform Events zu posten. Als Profil-Mitglied kannst du deine Veranstaltungen selber publizieren. Einen Blick auf die bevorstehenden Veranstaltungen lohnt sich auf jeden Fall, denn es hat sicher für jeden etwas ansprechendes dabei.

Gedanken zu Kunst und Gnade – Teil 4

By Tune In No Comments

„Kunst gibt (wie Gott)
dem Unnützen Wert,
dem Wertvollen Nutzen,
dem Nützlichen zweckfreie Schönheit zurück.“

Wir fragen uns: Stimmt diese Aussage in der letzten Zeile: „Kunst gibt dem Nützlichen zweckfreie Schönheit zurück“?
In TUNE IN 165 war die Rede davon, dass Gott uns Anteil an seiner Herrlichkeit (Schönheit) gibt, ohne diese Gnade an eine Bedingung zu knüpfen oder uns damit auf Leistung zu „programmieren“. Im Gegenteil: Wir erfahren Befreiung von unserer Leistungsorientiertheit, wo wir uns von Gottes „Herrlichkeit“ und „Schönheit“ prägen lassen.
Inwiefern lässt sich auch von Kunst Ähnliches sagen?

„Es ist ein Vorrecht des Schönen, dass es nicht nützlich zu sein braucht,“ schreibt Johann Wolfgang von Goethe. Und man könnte auf dieser Linie weiterfahren: Künstlerische Schönheit befreit vom Nützlichkeits-Wahn. Und darin steckt befreiende Kraft.
Immanuel Kant schreibt in seiner „Kritik der Urteilskraft“ ganz ähnlich: Schön ist, was „ohne Interesse“ gefällt und was nicht mit einem „Zweck“ verbunden ist. Um es an modernen Beispielen zu illustrieren: Ein Landschaftsmaler hat an einem Berg ein anderes „Interesse“ als ein Seilbahnunternehmer. Oder wenn ein Bauarbeiter, der jahrelang mit Stahl zu tun hatte, auf einmal Kunst-Objekte aus demselben Stahl herstellt, so arbeitet er nicht mehr zweck-orientiert wie früher.

Meinte aber Kant mit „zweckfreier Schönheit“ dasselbe wie wir, wenn wir den Bezug zwischen Gott und Kunst herstellen? Er schrieb in seiner „Kritik der Urteilskraft“, wo es um ästhetische Fragen geht: „Der Geschmack ist jederzeit noch barbarisch, wo er die Beimischung der Reize und Rührungen zum Wohlgefallen bedarf, ja wohl gar diese zum Massstabe seines Beifalls macht.“
Dies ist schwierig zu verstehen, meint aber: Schönheit sollte so zweckfrei ist, dass sie nicht einmal mehr Empfindungen hervorruft. Man findet dann „Geschmack“ an Schönheit, aber diese Freude ist nur vernuftmässig – nicht sinnlich. In letzter Konsequenz führt dies zu einer Kunst, die unterkühlt ist und die weder von Gefühlen bewegt ist noch Emotionen wecken will. Letztlich kann sie sogar in un-kulinarische, eklige Kunst kippen (so der Philosoph Elmar Waibl).

Kant steht, wie ein anderer Philosoph, Karl Liessman sagt, am Anfang der autonomen Kunstauffassung. Das autonome Kunstwerk ist in Gefahr, sich in isolierter Schönheit zu genügen – absurderweise sogar dort, wo es nützlich sein sollte. Wie zum Beispiel Architektur, die zum rein ästhetischen Objekt wird. Um dies mit einem Erlebnis zu illustrieren: Nach Fertigstellung eines Hauses hörte ich, wie ein Architekt den neuen Bewohnern sagte: „Nun übergeben wir dieses schöne Haus seiner Vergänglichkeit.“ Er sagte also nicht etwa: „Nun übergeben wir dieses schöne Haus seiner eigentlichen Bestimmung.“ Tendenziell verweigert sich absolute Schönheit dem Nutzen. Aber „zweckfreie (künstlerische) Schönheit“, wie sie der Aphorismus meint, ist etwas anderes.

Wie wirkt auf uns „schöne Kunst“?
Mit welcher Erwartung und Hoffnung schaffen wir selber „Schönes“?

(* Die Beispiele stammen von Elmar Waibl. Ästhetik und Kunst von Pythagoras bis Freud). Text: Beat Rink

Gedanken zu Kunst und Gnade – Teil 3

By Tune In No Comments

„Kunst gibt (wie Gott)
dem Unnützen Wert,
dem Wertvollen Nutzen,
dem Nützlichen zweckfreie Schönheit zurück.“

Dieser letzte Teil des bereits in TUNE IN 163 und 164 behandelten Aphorismus behauptet: Gottes Gnade, die aus Liebe kommt, verleiht „Schönheit“. Diese Schönheit ist zweckfrei. Das heisst: Der sich nützlich machende, Frucht bringende Mensch wird von Gott nicht aufgrund seines Dienstes für wertvoll erachtet und geliebt. Und er selbst definiert sich hoffentlich auch nicht durch seine eigenen Liebestaten oder holt seinen Selbstwert aus den guten Dingen, die er tut.

Ein Mensch kann aber tatsächlich in sehr egozentrischer Weise um seine guten Werke kreisen und auch von anderen entsprechende Bewunderung einfordern.
C.S.Lewis (1896-1963) schreibt einmal von einer Frau, die mit ihrer aufdringlichen Dienstbeflissenheit ihre Umgebung so tyrannisiert, dass ihr Tod von allen als Erlösung empfunden wird. Solche Menschen tendieren paradoxerweise auch dazu, ihren Liebesdienst als Opfer zu empfinden und andere spüren zu lassen, wie sehr sie sich aufopfern. Dies, obwohl sie an ihrer Aufopferung nicht nur leiden, sondern diese eben zur Steigerung ihres Selbstwertgefühls brauchen.

In der Bibel wird aber jede Tendenz zurückgewiesen, sich durch seine Taten zu definieren, geschweige denn, mit ihnen (Paulus spricht von „Werken“) vor Gott bestehen zu wollen. Als die Jünger voller Freude von ihrer ersten Mission zurückkehren, wo sie Wunder erlebt haben, sagt Jesus: “Doch darüber freut euch nicht, dass euch die Geister untertan sind. Freut euch aber, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind.“ (Lukas 10, 20) Jesus meint damit nicht: ‚Eure Werke sind wertlos’. Aber: ‚Es gibt eine Existenz in Gottes Himmel, die eure wahre Identität (Namen = Identität) ausmacht und die euer Leben prägen soll.’ In der Bibel besteht eine enge Konnotation zwischen „Himmel“ und „Herrlichkeit (und damit auch: Schönheit) Gottes.“ An dieser Herrlichkeit (Schönheit) haben wir schon jetzt Anteil : „Nun aber spiegelt sich in uns allen des HERRN Herrlichkeit mit aufgedecktem Angesicht, und wir werden verklärt in dasselbe Bild von einer Herrlichkeit zu der andern…“ (2.Korinther 3,18).

Gott gibt also auch dem „nützlichen“ Menschen zweckfreie Schönheit zurück! Inwiefern dies auch Kunst tun kann – in einem unendlichen Abstand, aber vielleicht doch in gewisser Analogie zu Gott – darauf wird TUNE IN 166 eingehen.

Text: Beat Rink